Michael Holm
Über Michael Holm
Michael Holm wurde am 29.7.1943 als Lothar Bernhard Walter in Stettin geboren. Bereits mit 15 Jahren gründete er seine erste Band. Von 1961 bis 1965 veröffentlichte er zusammen mit Albert Schützenberger unter dem Pseudonym "Die Missouris" einige Songs, unter anderem "Texas Jimmy", "Golden Hill" und "Bossa Nova Baby". Seinen ersten großen Hit hatte er 1969 mit "Mendocino". Sein bisher einziger Nummer-1-Hit war 1974 "Tränen lügen nicht". 2004 erschien mit "Liebt Euch!" das erste Album des Sängers Michael Holm seit 1982. Im Jahr 2007 erschien sein Album "Mal die Welt". Im Radio gespielt wurden aus diesem Album die Stücke "Mir fehlt dieses Wort", "Ich freu mich", "Herz aus Gold" oder "Wozu". 2010 erschien die CD "Holm 2011", u.a. mit dem Lied "Tausend Lügen".
Michael Holm im exklusiven Interview
Wenn Sie sich selbst mit drei Worten beschreiben müssten, welche wären das?
Ich bin am Leben, liebe Musik und meine Familie.
In Ihrem letzten Interview mit uns hatten Sie erwähnt, dass „Mendocino“ der Song war, der Ihre Karriere am meisten geprägt hat. Ist „Mendocino“ aber auch ihr persönlicher Favorit, oder gibt es da einen anderen heimlichen Liebling?
Da gibt es viele heimlich Lieblinge. Aber der erste große Millon-Seller, ist für jeden, der in die Musikindustrie strebt, ein extrem wichtiger Haltepunkt! Da geht dann die Karriere los. Ab da hört man viel genauer hin, was dieser Künstler sonst so macht.
Wie fühlt es sich an, die eigenen Lieder im Radio zu hören? Also sowohl die selbst gesungenen als auch die, die man ‚‚nur‘‘ geschrieben beziehungsweise produziert hat?
Das ist schon toll. Vor einiger Zeit war ich bei „Immer wieder sonntags“, und da sagte mir Stefan Mross, was mir gar nicht so klar war „Ja, du hattest ja 15 selbst gesungene Titel in der Hitparade und über 100 Fremdtitel“. Das wusste ich gar nicht, dass so viele Titel von mir in der Hitparade waren. Wenn man das dann hört, dann ist man angenehm überrascht und sehr, sehr erfreut. Und ich höre mich natürlich gerne im Rundfunk. Das ist ja schließlich ein Ausweis dafür, dass ein Titel erfolgreich war und dass er den Leuten gefallen hat. Und man steckt ja in so etwas dann auch immer sehr viel Emotion, Arbeit, Zeit und Liebe hinein. Und wenn das aufgeht, dann ist das so zu sagen der Beweis dafür, dass man richtig gelegen hat. Und wer liegt nicht gerne richtig?
Hat sich das über die Jahre verändert?
Die Faszination und die Freude bleiben. Das geht nicht zurück. Das ist ja das Gute.
Also Jedes Mal, wie beim ersten Mal?
Beim ersten Mal glaubt man es kaum. Wenn man es ein paar Mal erlebt hat, dann weiß man „Aha, du hast es drauf. Die Leute mögen dich“. Das ist eine tolle Bestätigung der eigenen Arbeit. Der eigenen Gefühle und Emotionen und ja für mich immer wieder aufs Neue eine große Freude zu erleben, dass ich gespielt werde.
Und welche Musik hören Sie privat am liebsten?
Alles! Alles Mögliche. Also von Klassik über Rock und Schlager bis zu Soul und auch Country und sogar Volksmusik Acts.
Was genießen Sie an ihrem Beruf am meisten?
Zwei Dinge: Die enge Zusammenarbeit mit kreativen Menschen. Und die Nähe zu einem Publikum, das bereit ist, sich von und mit mir zusammen euphorisieren zu lassen. Und dann diese Energie aufzunehmen und sie auch wieder zurückzugeben.
Gibt es auch Schattenseiten?
Ach ja, jeder Beruf hat Schattenseiten. Das ist ganz klar. Die viele Reiserei. Ich bin gerne daheim. Ich reise nicht gerne. Ich muss aber auch sagen, dass in meinem Beruf die Sonnenseiten überwiegen.
Wie sieht ein typischer Tag für Sie aus.
Fragen Sie mich das nicht. Mein Alltag ist mittlerweile faul, gemütlich sein, reiten und ins Fitnessstudio gehen. Ich bin jetzt nicht mehr derjenige, der sich hinsetzt und den ganzen Tag neue Melodien komponiert und Texte überlegt. Heute lasse ich es ein bisschen ruhiger angehen. Ich produziere nicht mehr viel.
Das heißt, dass die Corona Zeit für ihren Alltag gar keine so große Veränderung mit sich gebracht hat?
Michael Holm: Nein. Gott sei Dank. Wir wohnen ja auf dem Land, nicht in der Stadt, wo die Beschränkungen vielleicht viel stärker zu spüren wären. Ich bin viel durch die Natur geradelt. Bei uns kann man Storche, Rehe, Reiher, Wildgänse und Enten beobachten. Es ist Natur pur. Und wenn man das mag, dann fühlte man sich nicht abgeschnitten.
Was ist ihrer Meinung nach dem Geheimnis ihres Erfolgs?
Ach, das kann ich wirklich nicht sagen. Das können vielleicht andere Beurteilen. Vielleicht ist es meine Stimme, vielleicht meine Texte, meine Kompositionen, mein Präsens. Vielleicht sogar die Optik. Das muss jeder selber entscheiden.
Auf was dürfen sich Ihre Fans in der Zukunft von Ihnen freuen?
Ich sitze gerade mit dem Michael Kernbach zusammen. Er war der Bassist von den „Guildo Horn & Die orthopädischen Strümpfe“, die ich 1998 produziert habe. Ein sehr kreativer Mann, sehr viele Bücher geschrieben. Wir sitzen gerade an zwei Projekten. Über das eine kann ich jetzt natürlich nicht reden, da noch nichts fest ist. Das andere sind so zu sagen meine Memoiren. Ich habe ja schon so einiges erlebt, aber ob so ein Buch für andere so interessant ist, ist die Frage. Er meint ja. Einige Verlage meinen das auch. Ansonsten habe ich einige größere Veranstaltungen im nächsten Jahr. Mal vorausgesetzt, dass die nicht wieder ausfallen. Dann werde ich da Auftreten und Musik machen. Darauf freue ich mich.